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Right Livelihood Award – Der “Alternative Nobelpreis”

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Seit 1980 eine Auszeichnung „für Gestalter*innen einer besseren Welt“
Bild Prashanthns, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Der Right Livelihood Award (RLA, englisch etwa Preis für die richtige Lebensweise) ist eine Auszeichnung „für die Gestaltung einer besseren Welt“. Er wird seit 1980 jährlich von der Stiftung Right Livelihood Award Foundation vergeben und durch Spenden finanziert.

Die Bezeichnung Alternativer Nobelpreis entstand in den ersten Jahren des Preises in der Öffentlichkeit, ist aber nicht die offizielle Bezeichnung des Preises und wird von der Vergabeinstitution nur in Anführungszeichen verwendet. Es besteht keine institutionelle Verbindung des Preises zum Nobelpreis; im englischen Sprachraum wird der Begriff für die Auszeichnung seltener gebraucht als im Deutschen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorschlag an die Nobelstiftung

 
Jakob von Uexküll, Gründer des Right Livelihood Award

Jakob von Uexküll reiste in den 1970er Jahren durch die Welt und sah Armut und Umweltzerstörung.[1] 1980 schlug der damals 35-jährige Philatelist und Journalist der Nobelstiftung vor, weitere Nobelpreise zu stiften. Für von Uexküll waren die Kategorien der Nobelpreise zu eng gefasst,[2] und sie stellen für ihn die „höchsten Auszeichnungen innerhalb der bestehenden Weltordnung“ dar, weswegen er die Schaffung eines neuen Preises „speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Mehrheit der Menschheit in der Dritten Welt“ und der gesamten Erde vorschlug.[3] Nach Angaben der Right Livelihood Foundation schlug er die Schaffung zweier Nobelpreise vor, einen für Ökologie und einen für die Überwindung von Armut.[2] Er wollte sich an diesen Preisen auch finanziell beteiligen.[2]

Der Vorschlag wurde von der Nobelstiftung abgelehnt. Als Grund wurde unter anderem ins Feld geführt, dass von Seiten der Nobelstiftung nach der Stiftung des Preises für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel und der darauf folgenden Kritik keine weiteren Preise den ursprünglichen Nobelpreisen hinzugefügt werden sollten. Allerdings erlauben auch die Statuten des Nobelpreises nicht einfach die Einrichtung eines neuen Preises, da das von Alfred Nobel gestiftete Vermögen nur für den ursprünglichen Nobelpreis verwendet werden darf. Der Wirtschaftspreis wurde über einen Anhang an die Statuten eingerichtet, wobei die Gelder von der Schwedischen Reichsbank zur Verfügung gestellt werden. Von Uexkülls Preis hätte ebenso einer solchen externen Finanzierung bedurft. Er versprach jedoch lediglich eine finanzielle Beteiligung.

Gründung des Right Livelihood Award

Von Uexküll gründete daraufhin 1980 selbst einen entsprechenden Preis, den Right Livelihood Award. Zu dessen Finanzierung verkaufte er wertvolle Briefmarken und erzielte einen Erlös von einer Million US-Dollar,[2] anderen Quellen zufolge nur eine halbe Million US-Dollar.[4] Von Uexküll gab seinen damaligen Wohnsitz in Saint Vincent auf und gründete auf der Isle of Man die „Right-Livelihood-Stiftung“, die 1983 über eine Anschrift in London verfügte[5] und ihren Sitz später nach Schweden verlegte.

Der Name „Alternativer Nobelpreis“

Trotz der weit verbreiteten Bezeichnung „Alternativer Nobelpreis“ besteht keine institutionelle Verbindung zum Nobelpreis. Die Nobelstiftung und die Institutionen, die die Nobelpreise vergeben, sind nicht involviert wie auch das schwedische Königshaus sich nicht an der Verleihung des RLA beteiligt. Auch sonst genießt der Preis nur geringe öffentliche Aufmerksamkeit in Schweden. Die Preissumme ist beträchtlich niedriger als beim Nobelpreis. Sie stammt zudem aus Spenden, während der Nobelpreis aus Investitionseinnahmen finanziert wird. Weiterhin ist die Nominierung im Gegensatz zu den Nobelpreisen offen für jedermann.

Die Ursprünge der alternativen Bezeichnung sind unklar. Schon 1982 fand sie sich in einigen Publikationen.[6][7] In früheren Jahren wurde der Name den europäischen Medien zugeschrieben.[5] Seit spätestens 1985 verwendet Jakob von Uexküll ihn auch selbst.[3]

Die Bezeichnung „Alternativer Nobelpreis“ wird von der Stiftung nur in Anführungsstrichen verwendet. Dies wird auch in vielen internationalen Medien so gehandhabt. In deutschsprachigen Medien wird auf die Verwendung von Anführungsstrichen oft verzichtet.

Zweck

Der Right Livelihood Award wird an Personen, Organisationen und Repräsentanten sozialer Bewegungen vergeben, die sich mit praktischen Lösungen und Modellen für menschenwürdige Lebensweisen einsetzen.

Dabei kennt der Preis keine strengen Kategorien. Die meisten Preisträger wurden für Verdienste in den Bereichen Umwelt, Frieden, Abrüstung, Menschenrechte, Entwicklung, Kultur und Spiritualität, indigene Völker, Verbraucherschutz, Bildung, Gesundheit, Energie und Ressourcenschonung ausgezeichnet.

Liste der Preisträger

Organisation

Nominierung der Preisträger

Jedermann mit Ausnahme von Jurymitgliedern und den Mitarbeitern der Right-Livelihood-Stiftung darf Preisträger vorschlagen. Die Einsendefrist endet am 1. März eines jeden Jahres. Die Vorschläge müssen schriftlich eingereicht werden. Bis zum 1. Juni sollen Informationen über die Arbeit der Nominierten eingereicht worden sein. Fehlen solche Informationen, werden die Vorschläge wahrscheinlich nicht berücksichtigt.

Ein Kontakt zwischen Nominierten und Nominierer ist zulässig. Es ist erwünscht, dass die Arbeit des Preisträgers ausreichend gereift ist, um den Preis zu rechtfertigen. Weiterhin wird von den Preisträgern erwartet, dass sie bereit sind, ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben.[8]

Für den Preis 2015 wurden 128 Vorschläge aus 53 Ländern eingereicht.[9]

Vergabegremium

Die Preisträger werden im September des jeweiligen Jahres von einer internationalen Jury bestimmt. Diese setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Vorstands der Stiftung, im Jahr 2010 unter anderem Jakob von Uexküll und Monika Griefahn, und weiteren Persönlichkeiten, die von der Stiftung eingeladen werden. Im Jahr 2010 war beispielsweise Ursula Schulz-Dornburg Mitglied der Jury.

Anzahl der Preisträger

In der Regel teilen sich drei Preisträger die dotierte Geldsumme. Seit 1982 wird weiterhin üblicherweise ein undotierter Ehrenpreis vergeben.[3] Jedoch wird von diesem Schema oft abgewichen. So können auch Teile des Preises an zwei Personen oder Organisationen gemeinsam vergeben werden. Von den bislang 38 Vergaben (Stand 2017) fanden nur 12 nach dem regulären Schema statt.

Anzahl der Ehrenpreise Anzahl der dotierten Preise Jahre Anzahl der Vergaben nach diesem Schema
1 3 1984, 1988, 1990, 1994, 1996, 1999, 2006, 2009, 2011, 2012, 2015, 2017 12
0 4 1993, 1995, 2000, 2001, 2002, 2007, 2008, 2010, 2013, 2016 10
1 3 (einer davon geteilt) 1985, 1986, 1992, 2003, 2005 5
1 4 1982, 1987 2
0 4 (einer davon geteilt) 1997, 1998 2
0 2 1980 1
0 3 1981 1
1 3 (zwei davon geteilt) 1991 1
1 (geteilt) 3 2004, 2014 2

Preisgeld

Das Preisgeld wird durch Spenden finanziert,[10] deren Aufkommen im Laufe der Zeit wuchs. Daher ist die Höhe des ausgeschütteten Geldes, das sich die Preisträger (unter Ausnahme eines möglichen Ehrenpreises) teilen, nicht konstant.

Jahr Preisgeld (gesamt) Historischer Gegenwert in schwedischen Kronen[11]
1980 50.000 US-Dollar[2] 225.000
1981 50.000 US-Dollar[12] 275.000
1982 50.000 US-Dollar[13][14] 375.000
1983 30.000 Britische Pfund[15] 345.000
1984 350.000 Schwedische Kronen[16][17] 350.000
1985 75.000 US-Dollar[4] 575.000
2008 2.000.000 Schwedische Kronen[18] 2.000.000
2009 150.000 Euro[19] 1.550.000
2010 200.000 Euro[20] 1.800.000
2011 150.000 Euro[21] 1.375.000
2012 150.000 Euro[22] 1.275.000
2013 2.000.000 Schwedische Kronen[23] 2.000.000
2014 1.500.000 Schwedische Kronen[24] 1.500.000
2015 3.000.000 Schwedische Kronen[9] 3.000.000
2016 3.000.000 Schwedische Kronen[25] 3.000.000
2017 3.000.000 Schwedische Kronen[26] 3.000.000

Preisverleihung

In Anlehnung an die Gepflogenheiten beim Nobelpreis werden auch beim Right Livelihood Award die Preisträger des Jahres Ende September/Anfang Oktober im Pressezentrum des Schwedischen Außenministeriums bekanntgegeben – die eigentliche feierliche Preisverleihung findet dann kurz vor dem 10. Dezember, dem Tag der Nobelpreisverleihung, im Stockholmer Reichstagsgebäude statt.[27] 2014 wurde die Pressekonferenz jedoch vom Außenministerium abgesagt, weswegen sich die Stiftung dazu entschloss, die Preisträger einen Tag vor dem geplanten Termin über ihre Internetseite und Pressemitteilungen zu verbreiten.[24]

Verleihungsdatum

  • 25. November: 2016 [25]
  • 30. November: 2015 [9]
  • 1. Dezember: 2014 [24]
  • 2. Dezember: 2013
  • 4. Dezember: 2009
  • 5. Dezember: 2011
  • 6. Dezember: 2010
  • 7. Dezember: 2007, 2012
  • 8. Dezember: 1981, 1987, 2000, 2003, 2006, 2008
  • 9. Dezember: 1980, 1982, 1983, 1985, 1986, 1988, 1990, 1991, 1993, 1994, 1996, 1997, 1998, 1999, 2002, 2004, 2005

Sonstiges

Im Juni 2005 fand anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Right Livelihood Award in Salzburg eine Tagung zum Thema Winning Alternatives statt, an der mehr als 70 Preisträger teilnahmen. Zum 30. Jubiläum des Preises trafen sich im September 2010 75 Preisträger in Bonn zu einer Tagung unter dem Motto „Weiter wie gehabt? – kursWECHSELN in die Zukunft; 30 Jahre ‚Alternativer Nobelpreis‘“.[28]

Die 2011 verstorbene Kenianerin Wangari Muta Maathai ist bislang die einzige Person, die sowohl den Right Livelihood Award (1984) als auch den Friedensnobelpreis (2004) erhalten hat.

Literatur

  • To Make the Earth a Decent Place for All Its People / Macht die Erde zu einem würdigen Ort für alle. Right Livelihood laureates call for radical reforms; conference report „20 Years Right Livelihood Award“, Salzburg 1999 [29. Mai 1999 bis 2. Juni 1999, Salzburg, Bildungshaus St. Virgil], Tauriska, Neukirchen am Grossvenediger 2000, ISBN 3-901257-15-2 (deutsch und englisch).
  • Klaus Huhn: Winnetous Töchter [warum Mary und Carrie Dann mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurden], Spotless, Berlin 1994, ISBN 3-928999-30-3.
  • Geseko von Lüpke: Die Alternative. Wege und Weltbild des Alternativen Nobelpreises. Pragmatiker, Pfadfinder, Visionäre. In: One Earth Spirit. Riemann, München 2003, ISBN 3-570-50031-4.
  • Geseko von Lüpke, Peter Erlenwein (Hrsg.): Projekte der Hoffnung. Der Alternative Nobelpreis: Ausblicke auf eine andere Globalisierung. Gesellschaft für Ökologische Kommunikation Oekom, München 2006, ISBN 3-86581-006-3.
  • Hans Dieter Nerbl und Schüler des V. Jahrganges der höheren Abteilung für Mechatronik an der HTL-Saalfelden im Schuljahr 2006/2007 (Hrsg.): Mut zur Veränderung. Junge Techniker und der Right Livelihood Award; ein Klassenprojekt des V. Jahrganges der höheren Abteilung für Mechatronik an der HTL-Saalfelden. Tauriska, Neukirchen am Grossvenediger 2007, ISBN 978-3-901257-29-2.
  • Jürgen Streich, Ricardo Díez-Hochleitner (Vorwort): Vorbilder. Menschen und Projekte, die hoffen lassen. Der Alternative Nobelpreis. Kampenhausen, Bielefeld 2005, ISBN 3-89901-057-4.
  • Jakob von Uexküll (Hrsg.): Der alternative Nobelpreis [Aus dem Englisch übersetzt von Erika Ifang]. In: Metapolitik Dianus-Trikont, München 1985, ISBN 3-88167-142-0.
  • Jakob von Uexküll, Bernd Dost (Hrsg.): Projekte der Hoffnung Der alternative Nobelpreis [Aus dem Englisch übersetzt von Martina Tichy und Gabriele Zelisko]. Raben, München 1990, ISBN 3-922696-58-9.

Weblinks

 Commons: Right Livelihood Award – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Liste der Träger des Right Livelihood Award

 

Die Liste der Träger des Right Livelihood Award enthält in chronologischer Reihenfolge die Personen, die mit dem Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“) ausgezeichnet wurden. Verliehen wird der Preis in aller Regel Ende November oder Anfang Dezember im Jahr der Bekanntgabe.

Inhaltsverzeichnis

1980 bis 1989

Jahr Person oder Einrichtung Hintergrund und Begründung Bild
1980 Hassan Fathy (1900–1989) Architekt, für die „Entwicklung einer Architektur für die Armen“  
Plenty International (gegr. 1974), Stephen Gaskin für seinen Einsatz und Sorge für Bedürftige in den USA und anderen Ländern und die gemeinsame Arbeit mit ihnen Plenty International
Stephen Gaskin
1981 Mike Cooley (* 1935) Ingenieur und Gewerkschaftsaktivist  
Bill Mollison (1928–2016) Erfinder der Permakultur Bill Mollison
Patrick van Rensburg (1931–2017) Gründer von Education with Production, für die Entwicklung vorbildlicher Bildungsmodelle für die Mehrheit der Menschen in der „Dritten Welt  
1982 Eric Dammann (* 1931), The Future in Our Hands Ehrenpreis The Future in Our Hands
Anwar Fazal (* 1941) Gründer von Consumer Interpol, für den Kampf um mehr Rechte für Konsumenten und seinen Einsatz dafür, Verbraucher in aller Welt dazu zu ermuntern, diese Rechte auch einzufordern  
Petra Kelly (1947–1992) für Frieden und Konfliktlösung Petra Kelly
Participatory Institute for Development Alternatives (PIDA, gegr. 1980)    
George Trevelyan (1906–1996) Gründer von Wrekin Trust (gegr. 1971)  
1983 Leopold Kohr (1909–1994) Ehrenpreis  
Häuptling Ibedul Gibbons und das Volk von Belau   Ibedul Gibbons
Flagge von Palau
Amory Lovins (* 1947), Hunter Lovins (* 1950) Gründer von Rocky Mountain Institute (gegr. 1982), als Pioniere der Nutzung sanfter Energie zugunsten globaler Sicherheit und dafür, dass sie aufgezeigt haben, dass Energieeinsparung, die Nutzung erneuerbarer Energieressourcen sowie deren dezentrale Nutzung nicht nur ökologisch anstrebenswert, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind. Amory Lovins
Hunter Lovins
Manfred Max-Neef (* 1932) Gründer von Centre for Development Alternatives (CEPAUR), für die Wiederbelebung kleiner und mittlerer Gemeinschaften, die Stärkung ihres Selbstvertrauens und Unterstützung bei der Rückkehr zu den Wurzeln Manfred Max-Neef
1984 Imane Khalifeh (1955–1995) Ehrenpreis  
Self-Employed Women’s Association (SEWA, gegr. 1972), Ela Bhatt (* 1933) für die Ermutigung von selbständig arbeitenden Frauen, sich für ihr Wohlergehen und Selbstbewusstsein gewerkschaftlich zu organisieren Self-Employed Women’s Association
Ela Bhatt
Winefreda Geonzon (1941–1990), Free Legal Assistance Volunteers Association (FREE LAVA)    
Wangari Maathai (1940–2011) Gründerin vom Green Belt Movement (gegr. 1977), Aufforstungsprojekte in Kenia/Ostafrika Wangari Maathai
1985 Theo van Boven (* 1934) Ehrenpreis Theo van Boven
Cary Fowler (* 1949), Pat Mooney (* 1947) Gründer von Rural Advancement Fund International (RAFI; heute ETC Group), für ihren Einsatz zur Bewahrung genetischer Ressourcen in der Landwirtschaft der Dritten Welt Cary Fowler
Pat Mooney
Lokayan (gegr. 1980) Forum für Begegnung, Schulung, Informationen und Aktionen von Sozialwissenschaftlern und politischen Aktivisten für gesellschaftliche Veränderungen in Indien  
Duna Kör (gegr. 1984), János Vargha Umweltschutzgruppe gegen den Bau eines Staudamms in der Donau bei Nagymaros und die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes  
1986 Robert Jungk (1913–1994) Ehrenpreis, Zukunftsforscher  
Rosalie Bertell (1929–2012), Alice Stewart (1906–2002) für die Aufdeckung der tatsächlichen Gefahren – entgegen den offiziellen Behauptungen – geringer Strahlendosen und für die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Zerstörung der Biosphäre und der menschlichen Gene durch niedrige Strahlendosen Rosalie Bertell (vierte von rechts)
Ladakh Ecological Development Group (gegr. 1978), Helena Norberg-Hodge (* 1946)   Ladakh Ecological Development Group
Helena Norberg-Hodge
Evaristo Nugkuag (* 1950) Gründer von AIDESEP, für die Organisation des Schutzes der Rechte der Indianer im Amazonasbecken Evaristo Nugkuag
1987 Johan Galtung (* 1930) Ehrenpreis, für Frieden und Konfliktlösung Johan Galtung
Chipko-Bewegung für den Einsatz für Erhalt, Erholung und ökologisch sinnvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen Indiens Chipko-Bewegung
Hans-Peter Dürr (1929–2014) in Anerkennung seiner fundierten Kritik der Strategischen Verteidigungsinitiative und seiner Arbeit, hochentwickelte Technologien für friedliche Zwecke nutzbar zu machen Hans-Peter Dürr
Frances Moore Lappé (* 1944), Institute for Food and Development Policy (gegr. 1975) für die Aufdeckung der politischen und wirtschaftlichen Ursachen des Hungers in der Welt und die Entwicklung von Methoden zu deren Bekämpfung Frances Moore-Lappé
Food First
Mordechai Vanunu (* 1954) für Frieden und Konfliktlösung Mordechai Vanunu
1988 Inge Genefke (* 1938), International Rehabilitation and Research Centre for Torture Victims (gegr. 1982) Ehrenpreis für ihren Einsatz, die Gesundheit und Persönlichkeit jener Menschen wiederherzustellen, deren Leben durch Folter zerstört wurde  
José Lutzenberger (1926–2002) als einer der effektivsten und vielseitigsten Umweltaktivisten Lateinamerikas José Lutzenberger
John F. Charlewood Turner (* 1927) für die Verteidigung des Rechts des Menschen, ihre Gemeinschaften zu organisieren sowie ihre eigenen Wohnräume zu planen, zu bauen und zu erhalten  
Sahabat Alam Malaysia (SAM) für den beispielhaften Kampf um den Erhalt der Regenwälder von Sarawak Sahabat Alam Malaysia
1989 Seikatsu Club Consumers’ Cooperative (SCCC, gegr. 1965) Ehrenpreis Seikatsu Club Consumers’ Cooperative
Melaku Worede (* 1936) für ein richtungsweisendes Projekt zur dauerhaften Bekämpfung des Hungers durch den Aufbau eines der besten Zentren der Welt zur Bewahrung von Saatgut und für den Einsatz zum Erhalt der Artenvielfalt und der Weisheit der afrikanischen Bauern zum Nutzen der gesamten Menschheit  
Aklilu Lemma (–1997), Legesse Wolde-Yohannes für ihre profunde Erforschung der Eigenschaften der Endod-Pflanze als preiswertes Vorbeugungsmittel gegen Bilharziose sowie für ihren Kampf zur Überwindung der Voreingenommenheit der westlichen Medizin gegenüber der Forschung der Dritten Welt  
Survival International (gegr. 1969) für den längsten, umfassendsten und wirksamsten Kampf für die Rechte, die Lebensweise und die Selbstbestimmung indigener Völker unter Berücksichtigung ihrer Rolle als ökologisches Lebensmodell Survival International

1990 bis 1999

Jahr Person oder Einrichtung Begründung Bild
1990 Alice Tepper Marlin Ehrenpreis, weil sie dem westlichen Wirtschaftssystem einen Weg der Entwicklung zu funktionierendem Humanismus gezeigt hat  
Bernard Lédéa Ouédraogo (* 1930) für die Förderung der Naam-Bewegung in Burkina Faso und der Gründung des Six-S-Verbandes zur Stärkung der Bauernselbsthilfe-Bewegung in ganz Westafrika  
Felicia Langer (* 1930) für ihren vorbildlich couragierten Kampf für die Grundrechte der Palästinenser Felicia Langer
Asociación de Trabajadores Campesinos del Carare (ATCC) für Frieden und Konfliktlösung (Donaldo Qurioga Rueda)  
1991 Edward Goldsmith (1928–2009) Ehrenpreis für seine kompromisslose Kritik am Industrialismus und für die Propagierung umweltfreundlicher und sozial gerechter Alternativen  
Medha Patkar (* 1954), Baba Amte (1914–2008), Narmada Bachao Andolan (NBA)   Medha Patkar
Marie-Thérèse Danielsson (–2003), Bengt Danielsson (1921–1997), Senator Jeton Anjain und das Volk von Rongelap    
Bewegung der Landarbeiter ohne Boden (MST, gegr. 1985), Comissão Pastoral da Terra (CPT, gegr. 1975)   Bewegung der Landarbeiter ohne Boden
1992 Finnish Village Action Movement Ehrenpreis  
Gonoshasthaya Kendra, Zafrullah Chowdhury    
Helen Mack Chang (* 1952)    
John Gofman (1918–2007), Alla Jaroschynska (* 1953)    
1993 Arna Mer-Chamiss (1929–1995) Gründerin von Care and Learning, für Frieden und Konfliktlösung  
Organisation of Rural Associations for Progress (ORAP, gegr. 1981)    
Vandana Shiva (* 1952) dafür, dass sie die Themen gesellschaftliche Stellung der Frau und Ökologie in den Diskurs um moderne Entwicklungspolitik eingebracht hat Vandana Shiva
Mary (1923–2005) und Carrie Dann (* um 1934) für ihren Kampf gegen Umweltzerstörung und Nukleartests in Nevada und für die Rechte der Western Shoshone Mary und Carrie Dann
1994 Astrid Lindgren (1907–2002) Ehrenpreis für ihren Einsatz für Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit und das Verständnis von Minderheiten Astrid Lindgren
Service Volunteered for All (SERVOL, gegr. 1970)    
Hanumappa Reddy Sudarshan (* 1950), Vivekananda Girijana Kalyana Kendra (VGKK, gegr. 1981) dafür, dass sie aufgezeigt haben, wie Stammeskultur zu einem Fortschritt beitragen kann, der die Grundrechte und die Lebensnotwendigkeiten indigener Völker sichert und ihre Umwelt bewahrt Hannumappa Reddy Sudarshan
Ken Saro-Wiwa (1941–1995), Movement for the Survival of the Ogoni People (MOSOP, gegr. 1990)    
1995 András Biró (* 1925), Hungarian Foundation for Self-Reliance (HFSR, gegr. 1990) für die entschlossene Verteidigung der ungarischen Roma-Minderheit und effektive Unterstützung zur Hilfe bei deren Selbsthilfe  
The Serb Civic Council (SCC, gegr. 1994) für Frieden und Konfliktlösung  
Carmel Budiardjo Gründerin von TAPOL; dafür, dass sie die indonesische Regierung für ihre Taten verantwortlich gemacht und die universale Gültigkeit der Menschenrechte verteidigt haben Carmel Budiardjo
Sulak Sivaraksa (* 1933) für seine Vision, seine Aktivität und seinen spirituellen Einsatz im Streben nach einem Weg der Entwicklung, der auf Demokratie, Gerechtigkeit und kultureller Integrität basiert Sulak Sivaraksa
1996 Herman Daly (* 1938) Ehrenpreis für die Erweiterung der Wirtschaftswissenschaften um Aspekte der Ökologie und Ethik sowie die Mitbegründung der International Society for Ecological Economics (ISEE)  
Union der Komitees der Soldatenmütter Russlands (gegr. 1989) für ihren Mut bei der Verteidigung der gemeinsamen Menschenwürde von Russen und Tschetschenen im Tschetschenien-Krieg  
Kerala Sastra Sahithya Parishat (KSSP, gegr. 1962) für ihren großen Beitrag zu einem Entwicklungsmodell, das auf sozialer Gerechtigkeit und Mitbestimmung der Bevölkerung basiert  
Georgos Vithoulkas (* 1932) für seinen außergewöhnlichen Beitrag, homöopathisches Wissen wiederzubeleben und Homöopathen auf höchstem Niveau auszubilden  
1997 Joseph Ki-Zerbo (1922–2006) Gründer des Zentrums für afrikanische Entwicklungsstudien (CEDA), für seine Arbeit an Modellen, die sich nicht an westlichen Vorbildern orientieren Joseph Ki-Zerbo
Jinzaburō Takagi (1938–2000), Mycle Schneider (* 1959) für die wissenschaftliche Exaktheit ihrer Forschungen und die Effektivität der Verbreitung von deren Ergebnissen. Diese haben geholfen, die Welt über die unvergleichbaren Gefahren, die die Auswirkung von Plutonium auf das menschliche Leben haben, aufzuklären und ermutigten viele Menschen, den Desinformationen und der Geheimhaltung zu widerstehen, mit denen die Plutonium-Industrie die Gefahren gegenüber der Öffentlichkeit zu vertuschen versucht Mycle Schneider
Michael Succow (* 1941) für sein beispielhaftes Engagement zum Schutz wichtiger Ökosysteme und Areale von außergewöhnlichem ökologischen Wert für künftige Generationen Michael Succow
Cindy Duehring (1962–1999) dafür, dass sie ihre persönliche Tragödie (sie litt an Multipler Chemikalienunverträglichkeit) in den Dienst der Menschlichkeit stellt, indem sie anderen half, die Risiken, die von giftigen chemischen Stoffen ausgehen, zu verstehen und diese zu bekämpfen  
1998 International Baby Food Action Network (IBFAN, gegr. 1979) für die engagierte und effektive Kampagne zur Förderung des natürlichen Stillens  
Samuel Epstein (* 1926) für sein beispielhaftes wissenschaftliches Arbeiten und sein Engagement zur Vermeidung durch Umweltverschmutzung ausgelöster Krebserkrankungen  
Juan Pablo Orrego (* 1949), Grupo de Acción por el Biobío (GABB, gegr. 1991) für den Kampf für nachhaltige Entwicklung in Chile Juan Pablo Orrego
Katarina Kruhonja (* 1949), Vesna Teršelič (* 1962) für ihren Einsatz für einen langfristig angelegten Friedensprozess und Versöhnung im Sinne einer demokratischen und toleranten Gesellschaft  
1999 Hermann Scheer (1944–2010) Ehrenpreis, für sein Engagement zur weltweiten Förderung der Sonnenenergie und gegen politische und institutionelle Widerstände, die häufig von Interessengruppen der Atomkraft und der fossilen Energieträger ausgehen Hermann Scheer
Juan Garcés (* 1944) für seine langjährigen Bemühungen, die Straffreiheit des früheren chilenischen Diktators Augusto Pinochet zu beenden  
Consolidation of the Amazon Region (COAMA)    
Grupo de Agricultura Organica (GAO, gegr. 1993)    

2000 bis 2009

Jahr Person oder Einrichtung Begründung Bild
2000 Tewolde Berhan Gebre Egziabher (* 1940) äthiopischer Umweltschützer, für seine beispielhafte Arbeit zum Schutz der Artenvielfalt und der traditionellen Rechte von Farmern und Gemeinschaften auf ihre genetischen Ressourcen  
Munir Said Thalib (1965–2004) Menschenrechtsaktivist aus Indonesien, für seinen Mut im Kampf für die Menschenrechte und die zivile Kontrolle des indonesischen Militärs  
Birsel Lemke (* 1950) für ihren ausdauernden Kampf zum Schutz ihres Landes (Türkei) vor den katastrophalen Folgen des Goldabbaus mit Zyanid  
Wes Jackson (* 1936), The Land Institute (TLI, gegr. 1976) US-amerikanischer Pflanzengenetiker, für sein mehr als zwei Jahrzehnte dauerndes Engagement für den schonenden Umgang mit landwirtschaftlichen Ressourcen, darunter die Entwicklung von mehrjährigen Getreidekulturen, die sowohl besonders ertragreich, als auch ökologisch nachhaltig sind Wes Jackson
2001 José Antonio Abreu (* 1939) dafür, unzähligen Kindern und Gemeinschaften, gerade auch den Armen, den Spaß an und den Nutzen von Musik näher gebracht und eine Art musikalischer und kultureller Renaissance in Venezuela erreicht zu haben José Antonio Abreu
Gusch Schalom (gegr. 1993), Uri Avnery (* 1923) und Rachel Avnery (1932–2011) für ihre auch unter schwierigen Umständen aufrechterhaltene unerschütterliche Überzeugung, dass Frieden und Ende des Terrorismus in Israel nur durch Gerechtigkeit und Aussöhnung erreicht werden können Uri Avnery
Rachel Avnery (3. von links)
Leonardo Boff (* 1938) für seine motivierenden Erkenntnisse in der Verbindung von menschlicher Spiritualität, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz sowie sein langanhaltendes Engagement für die Armen, um diese Werte in ihrem Leben und ihren Gemeinden zu verwirklichen Leonardo Boff
Trident Ploughshares (gegr. 1997) als Modell einer prinzipientreuen, transparenten und gewaltfreien Aktionsgemeinschaft zur Befreiung der Welt von Nuklearwaffen  
2002 Martin Green (* 1948) Ehrenpreis für seinen Einsatz und herausragenden Erfolg auf dem Gebiet der Nutzbarmachung der Solarenergie  
Centre Jeunes Kamenge (CJK, gegr. 1991) für beispielhafte und unbezwingbare Courage, Mitgefühl, sowie den Beweis, dass junge Menschen unterschiedlicher Volksgruppen auch nach neun Jahren eines mörderischen Bürgerkriegs lernen können, miteinander zu leben und eine gemeinsame Zukunft in Harmonie und Frieden aufzubauen.  
Kvinna Till Kvinna Foundation (KtK, gegr. 1993) für ihren bemerkenswerten Erfolg, die durch Hass zwischen ethnischen Gruppen und Krieg verursachten Wunden zu heilen, indem sie Frauen, oftmals die vorrangigen Opfer des Krieges, dabei hilft, Vorreiter auf dem Weg der Aussöhnung und Friedensbildung zu werden  
Martín Almada (* 1937) für seine außergewöhnliche Courage und seine ausdauernden Bemühungen, Folterer – insbesondere während der Militärdiktatur unter Alfredo Stroessner – zu entlarven und vor Gericht zu stellen sowie sein Heimatland Paraguay auf einen neuen demokratischen Kurs zu bringen, der die Wahrung der Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung einschließt Martín Almada
2003 David Lange (1942–2005) Ehrenpreis für den Kampf gegen Kernwaffen David Lange
Walden Bello (* 1945) und Nicanor Perlas (* 1950) für ihre vorzüglichen Beiträge zur Aufklärung der Zivilgesellschaft über die Auswirkungen der Globalisierung und dafür, wie Alternativen dazu verwirklicht werden können Walden Bello
Nicanor Perlas
Citizens’ Coalition for Economic Justice (CCEJ, gegr. 1989) Bürgerbewegung in Südkorea, für ihre Bemühungen, die wirtschaftliche Entwicklung in Korea gerechter, demokratischer und umfassender zu gestalten  
Sekem (gegr. 1977), Ibrahim Abouleish (1937–2017) ägyptisches Agrar-Unternehmen, für die Entwicklung eines Geschäftsmodells für das 21. Jahrhundert, in dem wirtschaftlicher Erfolg in die soziale und kulturelle Entwicklung der Gesellschaft integriert ist und dies durch die „Wirtschaft der Liebe“ fördert.  
2004 Swami Agnivesh (* 1939), Asghar Ali Engineer (1940–2013) Ehrenpreis für Verständigung und Toleranz zwischen den Religionen Asiens Swami Agnivesh
Asghar Ali Engineer
Memorial (gegr. 1988) russische Menschenrechtsorganisation, für die mit großem Mut und unter schwierigen Bedingungen durchgeführte Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in Russland, insbesondere auch in Tschetschenien  
Bianca Jagger (* 1945) frühere Gattin des Rolling-Stones-Sängers Mick Jagger, für ihren langjährigen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Menschenrechte im Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Afghanistan und Pakistan Bianca Jagger
Raúl Montenegro (* 1949) für seine hervorragende und weitreichende Arbeit mit örtlichen Gemeinschaften und indigenen Völkern zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen in Lateinamerika und anderswo. Raúl Montenegro
2005 Francisco Toledo (* 1940) Ehrenpreis für den Einsatz zur Bewahrung des kulturellen Erbes Mexikos Francisco Toledo
Maude Barlow (* 1947) und Tony Clarke (* 1944) für die Forderung nach einem Grundrecht auf Wasser und einem gerechten Welthandel[1] (siehe: Globalisierungskritik) Maude Barlow
Maude Barlow und Tony Clarke
First People of Kalahari (FPK, gegr. 1991), Roy Sesana (* um 1950) für den Kampf der San, Ureinwohner der Kalahari, insbesondere in Botswana Roy Sesana
Irene Fernandez (* 1946) für ihren Einsatz gegen Gewalt gegen Frauen und die Ausbeutung von Wanderarbeitern in Malaysia  
2006 Chico Whitaker (* 1931) Ehrenpreis für lebenslangen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, mit der Stärkung der Demokratie in Brasilien und der Gründung des Weltsozialforums als Folge Chico Whitaker
Daniel Ellsberg (* 1931) der während des Vietnamkrieges als so genannter „Whistleblower“ die Pentagon-Papiere an die Öffentlichkeit gebracht hatte, für seine Bereitschaft, „Frieden und Wahrheit den Vorrang einzuräumen“ Daniel Ellsberg
Ruth Manorama (* 1952) für ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Gleichstellung von Frauen der Dalit, der auch als „Unberührbare“ bezeichneten unteren Gesellschaftsschichten in Indien  
Internationales Lyrikfestival von Medellín (Festival Internacional de Poesia de Medellin, 1991ff.) das gezeigt habe, „wie Kreativität, Schönheit, freier Ausdruck und Gemeinschaftssinn selbst unter Bedingungen geprägt von Angst und Gewalt blühen und diese sogar überwinden können“  
2007 Christopher Weeramantry (1926–2017) Jurist aus Sri Lanka, für „seine lebenslange bahnbrechende Arbeit für die Stärkung und Ausweitung des Völkerrechts“[2] Christopher Weeramantry
Dekha Ibrahim Abdi (1964–2011) Friedensaktivistin aus Kenia, „weil sie in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Situationen gezeigt hat, wie religiöse und andere Differenzen sogar nach gewalttätigen Konflikten versöhnt werden können und wie in einem kooperativen Prozess Frieden und Entwicklung erreicht werden kann“.  
Percy (* 1931) und Louise Schmeiser (* 1931) aus Kanada, bekannt geworden durch ihre juristische Auseinandersetzung mit dem Gensaatgutkonzern Monsanto, „für ihren Mut bei der Verteidigung der Artenvielfalt und der Rechte der Bauern, und dafür, dass sie die derzeitige ökologisch und moralisch perverse Auslegung des Patentrechts in Frage stellen“. Percy Schmeiser
Grameen Shakti (gegr. 1996) eine nach dem Erfolg der Grameen Bank in Bangladesch gegründete Non-Profit-Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Dörfer durch Verbreitung von Solartechnik mit Strom zu versorgen, „weil sie in Tausenden bangladeschischen Dörfern eine nachhaltige Beleuchtung und Energieversorgung möglich gemacht haben, die die Gesundheit, Bildung und Produktivität fördert“.  
2008[3] Krishnammal (* 1926) und Sankaralingam Jagannathan (1912–2013), Land for the Tillers’ Freedom (LAFTI, gegr. 1981) für ihre „lebenslange Arbeit für die Verwirklichung der gandhischen Vision von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung“ Krishnammal und Sankaralingam Jagannathan
Amy Goodman (* 1957) US-amerikanische Journalistin, Gründerin des unabhängigen Politikmagazins Democracy Now (gegr. 1996), für die „Entwicklung eines innovativen Modells wahrhaft unabhängigen politischen Journalismus“ Amy Goodman
Asha Haji Elmi (* 1962) somalische Friedensaktivistin, „weil sie Mitwirkung von Frauen im Friedensprozess ihres vom Krieg zerrissenen Landes organisiert und anführt“ Asha Haji Elmi
Monika Hauser (* 1959) Ärztin, Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale, „für ihren unermüdlichen Einsatz für Frauen, die in Krisenregionen schrecklichste sexualisierte Gewalt erfahren haben“ Monika Hauser
2009 David Suzuki (* 1936) kanadischer Wissenschaftsjournalist und Umweltaktivist, Ehrenpreis zur Würdigung seines langjährigen Einsatzes „für die soziale Verantwortung der Wissenschaft, sowie zur Aufklärung über die Gefahren des Klimawandels und die zu seiner Begrenzung erforderlichen Maßnahmen“ David Suzuki
René Ngongo (* 1961) aus der Demokratischen Republik Kongo „für seinen Mut, sich jenen Kräften entgegenzustellen, die die Regenwälder des Kongo zerstören, und für seine Bemühungen, politische Unterstützung für deren Bewahrung und nachhaltige Nutzung zu schaffen“ René Ngongo
Alyn Ware (* 1962) neuseeländischer Pazifist, „für seinen Einsatz und seine internationalen Initiativen über zwei Jahrzehnte zur Stärkung der Friedenserziehung und zur Schaffung einer atomwaffenfreien Welt“ Alyn Ware
Catherine Hamlin (* 1924) australische Ärztin, Gründerin des Addis Ababa Fistula Hospital (gegr. 1974) in Äthiopien, „weil sie sich seit fünfzig Jahren der Behandlung von Patientinnen mit Geburtsfisteln widmet und dabei die Gesundheit, Hoffnung und Würde von Tausenden ärmster afrikanischer Frauen wiederhergestellt hat“.[4] Catherine Hamlin

Seit 2010

Jahr Person oder Einrichtung Begründung Bild
2010[5] Nnimmo Bassey (* 1958) Der nigerianische Umweltschützer erhält den Preis für das Aufzeigen der menschlichen Kosten der Ölförderung. Nnimmo Bassey
Erwin Kräutler (* 1939) Der brasilianische Bischof wird für seinen Einsatz für die indianischen Ureinwohner geehrt. Erwin Kräutler
Shrikrishna Upadhyay (* 1945), Sappros (gegr. 1991) Die nepalesische Organisation Sappros und ihr Gründer Shrikrishna Upadhyay für das Mobilisieren von Dorfgemeinschaften gegen die eigene Armut.  
Physicians for Human Rights (PHRI, gegr. 1988) für ihren Einsatz für das Recht auf Gesundheit für alle Menschen in Israel und Palästina  
2011[6] Huang Ming (* 1958) chinesischer Unternehmer, Ehrenpreis für Pionierleistungen im Bereich klimafreundlicher Solarenergie  
Jacqueline Moudeina (* 1957) Die Anwältin aus dem Tschad erhält den Preis für ihren furchtlosen Einsatz, den früheren Diktator des Landes, Hissène Habré, vor Gericht zu bringen.  
GRAIN (gegr. 1990) die spanische Bauernhilfsorganisation wird ausgezeichnet, weil sie den massiven Aufkauf von Farmland in Entwicklungsländern durch Finanzinvestoren entlarvt (Land Grabbing) Grain Logo
Ina May Gaskin (* 1940) Die US-amerikanische Hebamme wird für ihr Engagement im Hebammen-Wesen geehrt. Ina May Gaskin
2012[7] Hayrettin Karaca (* 1926) Ehrenpreis an den türkischen Umweltschützer, der sich für die Bewahrung natürlicher Lebensräume einsetzt  
Sima Samar (* 1957) Die afghanische Ärztin und Politikerin wird für ihren langjährigen Einsatz für die Menschenrechte, speziell für Rechte der Frauen, ausgezeichnet. Sima Samar
Gene Sharp (* 1928) Der US-amerikanische Politikwissenschaftler wird für seine Studien zur gewaltfreien Aktion und deren Verbreitung in Krisengebieten auf der ganzen Welt geehrt.  
Campaign Against Arms Trade (gegr. 1974) Die britische Organisation wird für Kampagnen gegen den globalen Waffenhandel ausgezeichnet.  
2013[8][9] Paul F. Walker (* 1946) Der US-amerikanische Politikwissenschaftler setzt sich seit Jahrzehnten aktiv für die Ächtung, Nichtverbreitung und Vernichtung von Chemiewaffen ein.  
Raji Sourani (* 1953) Der Rechtsanwalt aus dem Gazastreifen ist der Gründer des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte sowie Präsident der Arabischen Organisation für Menschenrechte. Er vertritt regelmäßig Opfer von Menschenrechtsverletzungen vor israelischen Gerichten und wurde deswegen bereits sechsmal von sowohl palästinensischer als auch israelischer Seite aus inhaftiert. Er erhält den Preis „für sein beharrliches Engagement für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit unter extrem schwierigen Bedingungen“. Es ist das erste Mal, dass ein Right Livelihood Award an einen Palästinenser geht.[10]  
Denis Mukwege (* 1955) Der Gynäkologe aus der Republik Kongo, Gründer und leitender Chirurg des Panzi-Hospitals in Bukavu, in dem seit 1996, seit dem Genozid in Ruanda, mehr als 40.000 vergewaltigte und verstümmelte Frauen behandelt wurden. In der Region Kivu setzen alle Kriegsparteien Vergewaltigung als Waffe ein.[10][11][12][13] Im Oktober 2012 wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Er erhält den Preis „für seine langjährige Arbeit, Frauen, die sexuelle Kriegsgewalt überlebt haben, zu heilen, und für seinen Mut, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen“. Denis Mukwege
Hans Rudolf Herren (* 1947); Biovision (gegr. 1998/2004) Der Schweizer Insektenkundler unterstützt mit seiner Stiftung afrikanische Bauern darin, mit Hilfe von Prinzipien des ökologischen Landbaus die dortige Ernährungssituation zu verbessern. Er gilt als Pionier der biologischen Schädlingsbekämpfung. Er erhält den Preis „weil er mit wissenschaftlicher Expertise und bahnbrechender praktischer Arbeit einer gesunden, sicheren und nachhaltigen globalen Nahrungsversorgung den Weg bahnt“. Herren ist der erste Preisträger aus der Schweiz. Hans Rudolf Herren
Biovision
2014[14] Edward Snowden (* 1983)
Alan Rusbridger (* 1953)
Der amerikanische Ex-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower Snowden und der britische Herausgeber und Chefredakteur des Guardian Rusbridger werden zusammen mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet, „weil [ersterer] […] mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt“ und letzterer „für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt“. Edward Snowden
Alan Rusbridger
Asma Jahangir (* 1952) Die pakistanische Menschenrechtlerin und Rechtsanwältin wird ausgezeichnet, „weil sie die Menschenrechte in Pakistan und darüber hinaus verteidigt, schützt und stärkt – oft in sehr schwierigen und komplexen Situationen und unter großem persönlichen Risiko“. Asma Jahangir
Basil Fernando (* 1944)
Asiatische Menschenrechtskommission (gegr. 1984)
Der sri-lankische Menschenrechtsaktivist erhält zusammen mit seiner Hongkonger Organisation den Preis „für seine unermüdliche und herausragende Arbeit für die Umsetzung der Menschenrechte in Asien und deren Dokumentation“. Basil Fernando
Bill McKibben (* 1960)350.org (gegr. 2007) Der amerikanische Umweltaktivist und die von ihm gegründete Klimaschutzorganisation werden ausgezeichnet „für die erfolgreiche Mobilisierung einer wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung für weitreichende Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Vereinigten Staaten und weltweit“. Bill McKibben
350.org
2015[15] Tony de Brum (* 1945) und das Volk der Marshallinseln Ehrenpreis „in Anerkennung ihrer Vision und ihres Mutes, mit rechtlichen Mitteln gegen die Atommächte vorzugehen, weil diese ihren Abrüstungsverpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag nicht nachkommen“ Tony de Brum (rechts)
Flagge der Marshallinseln
Sheila Watt-Cloutier (* 1953) „für ihren lebenslangen Einsatz für die Rechte der Inuit und für den Erhalt ihrer Lebensgrundlage und Kultur, die vom Klimawandel akut bedroht sind“ Sheila Watt-Cloutier
Kasha Jacqueline Nabagesera (* 1980) „weil sie sich trotz unerträglicher Einschüchterung und Gewalt mit Mut und Hartnäckigkeit für das Recht von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen auf ein Leben ohne Vorurteile und Verfolgung einsetzt“  
Gino Strada (* 1948) und Emergency (gegr. 1994) „für die Schaffung hervorragender medizinischer und chirurgischer Nothilfe für die Opfer von Konflikt und Ungerechtigkeit und für seinen furchtlosen Einsatz gegen die Ursachen von Krieg“ Gino Strada
Emergency
2016 Cumhuriyet (gegr. 1924) „für ihren unerschrockenen investigativen Journalismus und ihr bedingungsloses Bekenntnis zur Meinungsfreiheit trotz Unterdrückung, Zensur, Gefängnis und Morddrohung“[16][17] Logo der Cumhuriyet
Syrischer Zivilschutz (gegr. 2013) „Rettungsanker und eine seltene Quelle der Hoffnung für die leidende Zivilbevölkerung“[16][18][19] Syrischer Zivilschutz
Mozn Hassan (* 1979) undNazra für feministische Studien (gegr. 2007) „für ihren Einsatz für die Gleichstellung und die Rechte von Frauen unter Umständen von anhaltender Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung“[16][20]  
Swetlana Gannuschkina (* 1942) „für ihr jahrzehntelanges Engagement für Menschenrechte und Gerechtigkeit für Geflüchtete und Migranten sowie für die Förderung von Toleranz zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen.“[16][21] Swetlana Gannuschkina
2017[22] Robert Bilott „für die Aufdeckung einer über Jahrzehnte andauernden chemischen Umweltverschmutzung, das Erreichen von Entschädigung für deren Opfer und seinen Einsatz für eine effektivere Regulierung gefährlicher Chemikalien“  
Colin Gonsalves (* 1952) „für seinen unermüdlichen und innovativen Einsatz vor Gericht, um die grundlegenden Menschenrechte von Indiens marginalisiertesten Bürgern zu schützen“ Colin Gonsalves
Xədicə İsmayılova (Khadija Ismayilova; * 1976) „für ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit, Korruption auf höchster Regierungsebene durch herausragenden investigativen Journalismus aufzudecken“ Xədicə İsmayılova
Yetnebersh Nigussie (* 1982) „für ihre inspirierende Arbeit, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu stärken und sich für deren Inklusion stark zu machen. Sie ermöglicht es Menschen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und verändert dabei die Denkweise in unserer Gesellschaft“ Yetnebersh Nigussie
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