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Ein Roboter mit Rädern an den Füßen
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Boston Dynamics entstand 1992 als Ausgründung des Massachusetts Institute of Technology durch Marc Raibert,[3] der als Vater der Laufroboter in den Vereinigten Staaten gilt[4]. Ursprünglich wurde neben Robotiksystemen auch Simulationssoftware entwickelt. Das Unternehmen hat sich internationales Renommee durch seine Laufroboter erarbeitet, unter anderem durch die Entwicklung des hundeartigen Laufroboters BigDog ab 2005[5] oder ab 2012 mit seinem gepardenartigen Laufroboter Cheetah, der sich durch seinen ausgeglichenen und sehr schnellen Gang von bisherigen Modellen absetzt.[4]
Im April 2012 gab die DARPA bekannt, dass Boston Dynamics als einziger Anbieter die robotischen Systeme für den nächsten DARPA Robotics Challenge liefern soll.[6] Mit einem Vertragsvolumen im Umfang von 10,8 Mio.US-Dollar soll Boston Dynamics eine Reihe von humanoiden Robotern namens Atlas für den Zwei-Jahres-Wettbewerb mit einem Preisgeld von 2 Millionen liefern. Ziel des Wettbewerbs ist die Erstellung von autonomen Robotern, die in Naturkatastrophen und Katastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Fukushima arbeiten sollen.[4]
In den Bereich militärischer Forschung und Entwicklung ist das Projekt Autonomous Robotic Manipulation (ARM) einzuordnen, in dem autonome Robotersysteme (Militärroboter) entwickelt werden sollen, um den Menschen entlasten zu können, beispielsweise bei der Entschärfung von Bomben, Minenräumung, Rettung Verwundeter und Wartung von Waffensystemen. Auch bewaffnete Systeme sind denkbar.[7]
Ende 2013 wurde Boston Dynamics von Google erworben.[8][9][10][11]
Kurz vor dieser Übernahme wurde DI-Guy, eine Software zur Simulation von Menschenmengen für militärische Taktikplanungen, vom Bostoner Unternehmen VT MÄK übernommen, das auf Simulationssoftware spezialisiert ist.[12]
Medienberichten zufolge plante Alphabet Inc. (ehemals Google) im Jahr 2016 den Verkauf von Boston Dynamics an Toyota, da keine für Alphabet vermarktbaren Produkte zu erwarten seien.[13]
Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- PETMAN (Protection Ensemble Test Mannequin), ein humanoider Roboter zum Test z. B. von Schutzanzügen
- Atlas, ein humanoider Roboter (Weiterentwicklung von PETMAN)
- BigDog, ein vierbeiniger hundeartiger Laufroboter
- SandFlea, ein vierrädrädriger, sprungfähiger (bis zu 8 m) Kleinroboter
- RHex, ein sechsbeiniger geländegängiger Kleinroboter
- RiSE, ein sechsbeiniger Kletter-Roboter
- LittleDog, ein vierbeiniger Kleinroboter
- Spot, ein vierbeiniger Laufroboter mit Elektroantrieb im Gegensatz zu früheren hundeartigen Laufrobotern (z. B. BigDog), die Verbrennungsmotoren nutzen[14]
- SpotMini, eine kleinere, leichtere und leisere Version des Spot, ebenfalls mit Elektroantrieb.
Legged Squad Support System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das LS 3 (Legged Squad Support System) (auch Alpha Dog genannt und AlphaDog geschrieben) ist der Nachfolger des vierbeinigen Roboters BigDog.[15] Die Einsatzfähigkeit des Legged Squad Support System war für das Jahr 2012 geplant.[16]
Geplante Verbesserungen sind, dass die Maschine durch höhere Stabilität militärisch besser genutzt werden kann. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Gewässer zu durchqueren und auch in heißen, kalten, trockenen sowie schmutzigen Umgebungen zurechtzukommen. Die Lautstärke des Antriebs soll im Gegensatz zum Vorgängermodell von etwa 95 auf 70 Dezibel im normalen Modus und 40 Dezibel in einem zweiten, leiseren Modus reduziert werden.[15] Die bisherige Nutzlast von etwa 150 Kilogramm soll auf eine mögliche Nutzlast von etwa 180 Kilogramm erhöht werden.[15]
Cheetah[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cheetah wurde im Jahr 2012 erstmals veröffentlicht. Er ist ein weiterer vierbeiniger, katzenähnlicher Laufroboter, dessen Bewegungsapparat einem Geparden nachempfunden wurde und bei dessen Entwicklung eine schnelle Laufgeschwindigkeit im Vordergrund steht. Zurzeit (Stand: Dezember 2013) erreicht die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von über 46 Kilometer je Stunde (29 mph)[17] und hat bereits im Jahr 2012 (mit 29 km/h) einen neuen Spitzenwert bei Laufmaschinen erreicht, dem normalsportliche Menschen nicht mehr entkommen könnten. Zum Vergleich: Der jamaikanische Sprinter Usain Bolt erreichte im Jahr 2009 eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 45 Kilometer je Stunde auf einer Strecke von 100 Meter.[18]
Wildcat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wildcat (2012) ist für den Einsatz in unterschiedlichem Gelände gedacht. Als Besonderheit gelten zwei unterschiedliche Gangarten: Galoppieren und ein hasenartiges Hoppeln. Die Maschine erreicht auf ebener Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 26 Kilometern pro Stunde. Als Energieversorgung dient ein Verbrennungsmotor.[19]