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>> Das ZUMPad – online GLEICHZEITIG gemeinsam an Texten arbeiten! (Etherpad)

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Ein ZUMPad ist eine leere Webseite, auf der sofort geschrieben werden kann. Es können auch mehrere Personen im gleichen ZUMPad schreiben und das sogar gleichzeitig, auch wenn sie an verschiedenen Computern sitzen. Dann entsteht wie von Geisterhand (auch „kollaborativ“ genannt) Text an verschiedenen Stellen des Textblattes. Zur Koordination steht eine Chat-Leiste zur Verfügung.

Der Schreibprozess kann über eine Zeitleiste Schritt für Schritt zurückverfolgt werden, nichts geht verloren. Die verschiedenen Schreiber bzw. ihre Beiträge sind über ihren Namen und ihre Schreibfarbe identifizierbar. Der Text lässt sich in Schriftgröße und Farbe gestalten, ebenso sind Listen möglich. Grafiken lassen sich jedoch nicht einfügen, was das urheberrechtliche Risiko um einiges reduziert.

Der Pad-Inhalt kann zu jeder Zeit in verschiedenen Formaten (txt, word, pdf …) exportiert werden. Und schließlich: Ein ZUMPad hat eine selbstgewählte, einfache Adresse, die sich auch mündlich mitteilen lässt. Dies unterscheidet es von einem Google-Doc, dessen Adresse aus einer sehr langen Liste von zufälligen Zahlen und Buchstaben besteht und daher nur schriftlich und per Copy’n’Paste kommuniziert werden kann.

All das ruft bei der Erstbegegnung immer wieder Erstaunen hervor, aber auch Fragen. Zum Beispiel:

  1. Was kann ich mit diesem Tool in der Schule alles anstellen? (➙ Unterrichtsszenarien)
  2. Was passiert, wenn ich Schüler*innen damit arbeiten lasse? (➙ Arbeitsdisziplin und Ernsthaftigkeit)
  3. Wie kann ich ein Pad verwalten? (➙ Kontrolle)

Zu 1. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:

  • Verfassen von Protokollen und jeder Art von Mitschrieben,
  • individuelle oder kollektive Ideen-Sammlung, geordnete Argumenten-Listen als Vorarbeit für Erörterungsaufsätze, Diskussionen und Debatten,
  • Festhalten von Gruppenarbeitsergebnissen,
  • nachträgliches Überarbeiten von Aufsätzen,
  • Kommunikation von Arbeitaufträgen und Hausaufgaben
  • Zum Erstellen von Linkverweisen zu Webseiten, mit denen sich komplexere Projekte gestalten lassen (z.B. Google-Doc, Padlets, Learningapps, Recherchen …)

Die so entstandenen ZUMPads sind leicht abrufbar, können von allen eingesehen und sinnvoll überarbeitet werden z.B. im Hinblick auf Rechtschreibung, Stil, Wortwahl oder inhaltliche Korrektheit. Sie stehen allen für lange Zeit zur Verfügung.

Zu 2. Nicht jedem behagt dies, aus nachvollziehbaren Gründen.
Da ist zum einen das Disziplinproblem. Die Arbeit mit ZUMPads setzt Ernsthaftigkeit und Gewöhnung voraus. Es ist überhaupt nicht überraschend, dass Schüler*innen am Anfang viel ausprobieren und ihre jeweiligen Vorstellungen von Humor ausleben wollen. Darum ist es ratsam, eine Phase des spielerischen Ausprobierens des Tools vorauszuschicken in Form eines Spiel- oder Spaßpads.
Irritationen entstehen auch, wenn der Titel des Pads nicht exakt vorgegeben wird. Groß- und Kleinschreibung machen einen Unterschied, ebenso Leerzeichen. Wenn also das Pad „Protokoll Geschichte 5.10.“ lautet, dann wird man es unter „protokoll geschichte 5.10.“ oder „Protokoll Geschichte 5. 10.“ nicht finden. Von den mittlerweile 21 000 ZUMPads sind ein großer Teil Fehlversuche wegen unklarer Titelschreibung.

Zu 3. Zum Thema Kontrolle gehört auch die berechtigte Frage: Kann ich das wieder löschen?
Im Augenblick löscht sich das Pad nach einem halben Jahr der Inaktivität von selbst. Das ist aber keine befriedigende Lösung. Darum arbeitet die ZUM-Technik an der Möglichkeit, dass Benutzer, wenn sie sich registrieren, in der Lage sind, die von ihnen angelegten Pads auch selbst zu verwalten, d.h. zu archivieren und gegebenenfalls zu löschen.

Ein solches Verwaltungstool kann und wird das ZUMPad zu einem sicheren und attraktiven Arbeitswerkzeug für den Unterricht (an Schulen und Hochschulen) machen.

Schließlich gilt weiterhin: Die digitale Aufrüstung des Unterrichts benötigt nicht in erster Linie Geräte (die haben unsere Schüler*innen schon) und Milliarden-Investitionen (ohne transparente Konzepte), sondern einfache digitale Werkzeuge, die nicht überfordern und jedem sofort einleuchten – wie das ZUMPad eben.

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